Kreuzfahrt mit Kind – worauf sollte man achten?

Ja, wir haben es getan. Wir waren in den Frühlingsferien (wieder) auf einer Kreuzfahrt in der Karibik. Damit ihr direkt seht, wovon ich rede, hier unsere Route:


Das war bis heute meine fünfte Kreuzfahrt. Ja, ich bin ein Kreuzfahrt-Fan, siehe auch hier. Heute gebe ich euch Tipps und Tricks bei der Auswahl.

Grundsätzliche Tipps zur Wahl der Kreuzfahrt mit Familie

Wir haben unsere Kreuzfahrt über das Schweizer Portal e-hoi gebucht. Das Äquivalent hierzu für Deutschland ist Dreamlines. Auf diesen Portalen kann man nach Daten, nach Schiffen, nach Reisegebieten und vielem mehr suchen und so seine Traumkreuzfahrt entdecken. Uns war klar, dass wir in die Karibik wollen und dass es in den Frühlingsferien sein sollte. Dann ist es nicht zu heiss, aber auch keine Hurrican-Season. Ausserdem sollte es ein Schiff bzw. eine Reederei sein, die kindertauglich sind. Wenn ihr Kinder habt, empfehle ich euch ein Schiff der Flotten:

  • Norwegian
  • Disney (ist aber sehr teuer!)
  • Royal Caribbean
  • AIDA
  • Tui (Mein Schiff)
  • Carnival
  • (Ich bin kein Fan von Costa.)

Diese Flotten haben garantiert Kinderbetreuung an Bord! Aber Achtung, diese ist nur bei AIDA und Tui deutschsprachig. Wir waren diesmal auf der «Jewel of the Seas» von Royal Caribbean. Uns war bewusst, dass die Kinderbetreuung nur auf Englisch und Spanisch ist und wir deshalb die Kinder nicht in die Betreuung geben konnten. Die Sprache ist eine Sache, aber die ganze Mentalität ist einfach anders, was die Kinderbetreuung angeht. Copperfield ist noch nicht windelfrei, was zum Beispiel nicht akzeptiert wird. Bei einem deutschsprachigen Kreuzfahrtanbieter mit deutschem Kinderprogramm würde ich auch Kreuzfahrten in Betracht ziehen, die mehrere Seetage beinhalten.

Damit wir nicht tageweise mit den Kindern an unserem Hosenbein («Und was machen wir jeeeetzt?») auf dem Schiff rumliegen, entschieden wir uns also für eine Kreuzfahrt, auf der wir JEDEN Tag auf einer anderen Insel sein konnten. Ausserdem war es keine Kulturkreuzfahrt, wo wir beim Landausflug stundenlang zum Beispiel in Rom flanieren wollen – nur die Kinder nicht. Wir wollten einfach entspannte Badeferien im Paradies. Für die Kinder der Strand – für uns Erwachsene das Paradies.

Ich empfehle ausserdem, eine Aussenkabine mit Balkon zu buchen (sofern Budget vorhanden). Die Reling ist jeweils gesichert, es kann also nichts passieren. Dafür könnt ihr abends, wenn die Kinder schlafen, gemütlich auf dem Balkon sitzen und entspannt den Wellen zuhören….

Unsere Kabine: 1046 auf Deck 10. Grosses Doppelbett und ausklappbares Sofa für die Kinder. Passte wunderbar!

Reiseübelkeit?

Ich weiss ja nicht, wie es euch geht, aber MIR wird schnell übel. Unvergessen meine Fahrt auf der Fähre von Genua nach Korsika – ich dachte, ich sterbe. Und auch auf einem Katamaran wird mir übel. Und auch auf einem Kreuzfahrtschiff. Deshalb mein Tipp, wenn irh auch schnell unter Reiseübelkeit leidet: einfach jeden Morgen präventiv eine Tablette Cinnarizin (Stugeron) einnehmen. Mir war nie übel! Ausserdem: Kabine im mittleren Teil des Schiffs wählen, hier gibt es am wenigsten Bewegung. Auch gut zu wissen: den Pazifik eher meiden. Der ist nämlich gar nicht so pazifisch….

Fällt einem an Bord nicht die Decke auf den Kopf?

Öh…. nein! Auf jedem Schiff gibt es andere Dinge zu entdecken. Auf der Norwegian Epic 2013 gab es sehr viele Nickelodeon-Veranstaltungen für Kindern – auf der Jewel of the Seas eher weniger. Dafür habe ich diesmal mit LadyGaga bei einer Zumba-Session auf dem Pool-Deck mitgemacht. Wir haben am ersten Abend auf der grossen Leinwand beim Pool alle zusammen «Vaiana» gesehen (ihr erinnert euch, der gleiche Film wie im Flugzeug…). Wir haben auf Deck spontan zusammen zu viert getanzt, sind herumgerannt, viel mit dem grossen verglasten Lift gefahren, wo man aufs Meer hinunter sehen konnte. Wir haben den Bands zugehört, waren in einer der Shows im Theater des Schiffs, haben zusammen die Shops an Bord unsicher gemacht, im Pool geplantscht – und viel gegessen. Ja, an Bord dreht sich vieles ums Essen, denn das ist inklusive. Frühstück und Mittagessen sind in der Regel in Buffetform, und ich schwöre, dass ich dort die Pancakes meines Lebens gegessen habe:


Kunststück hatte ich nach den Ferien 2 kg mehr auf der Waage zu verzeichnen! Jedenfalls isst man wirklich wahnsinnig gut auf so einem Schiff. Abends gab es à la carte im Restaurant, wo man einen festen Tisch zugewiesen bekommen hat für das 1. oder 2. Gedeck (in der Regel 18 oder 21 Uhr. Tipp: Bei Norwegian gibt es Free Dining, d.h. auch Abends keine fixen Essenszeiten – sehr praktisch mit Kindern!). Die Kinder konnten dort von der Kinderkarte wählen. Aber ganz ehrlich: Pommes und Hamburger jeden Tag??? Meine Kinder sind da ja ganz anders gepolt. Also hat LadyGaga jeden Abend einen Shrimp-Cocktail (den ihr der nette Kellner dann kommentarlos jeweils gleich dreimal brachte, wie cool ist das denn?!) und Lachs bestellt. Copperfield bestand auf den Tagliatelle-Teller ohne Cognacsauce und Fleisch, dafür mit Bratensauce und Bohnen. Alles kein Problem.

Kreuzfahrt mit Kind? Es ist tatsächlich so, dass nach der Reise alle VIER Familienmitglieder enttäuscht waren, dass es schon wieder vorbei ist und «wir jetzt noch auf diesem Puerto Rico rumsitzen müssen». Auch Copperfield, der ja zum ersten Mal dabei war, möchte unbedingt wieder aufs Schiff. Warum? Darum:

Fazit: Auf einer Kreuzfahrt hat es wirklich für jeden etwas dabei. Es gibt sogar Kreuzfahrtschiffe mit Eiskunstlaufbahnen! Mit riesigen Wasserrutschen und und und. Wir hatten ein Kino an Bord! Es gibt Spa-Behandlungen, Kletterwände, Minigolf, Fitnesscenter, Basketballfelder….. einfach alles, was das Herz begehrt.

Wie man als Eltern trotz Dauerprogramm dennoch zur Erholung kommt, erzähle ich im nächten Post.

4 thoughts on “Kreuzfahrt mit Kind – worauf sollte man achten?

  1. Ich will jetzt nicht die spaßbefreite Spießerin markieren, aber vielleicht die Pädagogin: Zur Umweltbildung scheint mit eine Eisbahn auf einem Schiff im Meer nicht gerade einen Beitrag zu leisten 😉 …

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