Copperfield: „No risk no fun“

LadyGaga hat mich ja immer mit ihren legendären Sprüchen und ihrem Wortwitz aus den Socken gehauen, gerade auch, als sie gelernt hat zu sprechen. Spracherwerb ist einfach etwas Tolles, und für eine Germanistin wie mich sowieso.

Nun wisst ihr ja, dass Copperfield ein Late Talker ist. Sprache ist ihm wohl einfach nicht so wichtig. Vielleicht wurde er aber auch nur zugequatscht von seiner grossen Schwester, die gerne für zwei spricht. Sehr gerne.

Nun denn. Copperfield hat andere Wege und Mittel gefunden, mich komplett aus der Fassung zu bringen.

Symbolbild von (r) Fotolia

Wie ich ihn in flagranti erwischte, als er ein Handtuch mit der Nagelschere zerschnitt, habe ich euch ja schon erzählt. Dass er am gleichen Tag dann noch seine Brio-Bahnschienen mit Malstiften anmalte (zum Glück mit Stabilo Woody-Stiften, die lassen sich fast komplett wieder abwaschen), habe ich unterschlagen, weil ich es nicht so spektakulär fand im Vergleich. Storytelling und so. Dass er tags zuvor eine komplette Tesarolle bei mir im Büro geklaut und dann abgerollt hatte, um daraus einen klebrigen Tesaball zu kreieren, habe ich auch nicht als so wichtig empfunden, um hier davon zu erzählen. Auch nicht, dass er meinen Adressstempel „ausleiht“. Oder mit der Schere überhaupt alles zerschneidet, wenn ich nicht mit einer Hechtrolle („NAAAAAIIIINNNNN!!!!!“) dazwischen grätsche.

Gestern Nachmittag dann aber habe ich geheult, als ich das da entdeckte:

Copperfield hat mir meine 14×8 cm kleine Agenda aus der Handtasche stibitzt, sämtliche Seiten herausgerissen, zer-rissen, bestempelt, angemalt. Sehr kreativ, mein Sohn! Dazu muss man wissen, dass ich mein ganzes Job- und Familienleben, alle Termine und To do’s, in dieser Agenda verwalte verwaltet habe. Ich gehe ging nie ohne diese Agenda aus dem Haus. Einmal hatte ich sie verlegt und war komplett hysterisch deswegen. Und nein, ich will keine Smartphone- oder Outlook-Agenda. Been there, done that – die sind mir beide schon mal abgekackt. Bei der Agenda bin ich echt old school und mag das auch. Ich bin ja auch schon 40, hust.

Anyway. Agenda futsch. Nerven blank.

Das und mein Wutausbruch hinderten Copperfield aber nicht daran, keine Stunde danach einen seiner Spielzeugbusse mit Filzstiften anzumalen. Und den Boden. Und dabei selber auszusehen wie ein Schlumpf. No risk no fun, wird er sich gedacht haben.

Warum ich diesen Blogpost schreibe? Weil mir langsam ein System auffällt. Heute Morgen nämlich, als ich mir kurz (kurz!!!) die Zähne putzte, hörte ich Copperfield im unteren Stock hantieren und eilte, hechzte, nein flog die Treppe zu ihm runter. Zu spät – er hatte bereits mit der Klobürste das gesamte Klo geputzt. Also – von aussen.

Ich habe mir jetzt Konsequenzen überlegt:

Ich bilde LadyGaga zu Copperfields Bodyguard aus.

To be continued…

 

Und was haben eure Kids schon so alles angestellt?

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