Meine Kindheitserinnerung, ihre Kindheitserinnerung

Meine Kindheit verbrachte ich in den 1980er Jahren. Neonfarben, Bundfaltenhosen, Vokuhila… you name it. Die Wände in meinem Kinderzimmer waren orange, das sagt doch schon alles über diese Zeit aus. Eine spontane Kindheitserinnerung:

Samstagabends lief regelmässig «Wetten dass…?» mit Frank Elstner. An diesen besonderen Wetten-dass-Samstagen (oder wenn ein Bud-Spencer-Terence-Hill-Film lief…) durfte ich ein wenig länger aufbleiben und die Show bis ca. 21 Uhr mitverfolgen. War das aufregend, wenn ich mit meinen Eltern und meinem älteren Bruder vor dem TV bleiben durfte! Es fühlte sich nach Ferien an. Es fühlte sich erwachsen an. Kuschelig. Irgendwann musste ich dann aber doch ins Bett und schlich mich dann manchmal heimlich aus dem Bett in den Flur, um zu lauschen. Nur hörte ich nie etwas. In den 1980er Jahren waren die Wohnzimmer durch eine Tür vom Rest des Hauses/der Wohnung abgegrenzt. Also ging ich notgedrungen dann doch ins Bett. Meine Kindheitserinnerung 1984.

Kindheitserinnerung 2020

«Wetten dass…?» gibt es schon lange nicht mehr – wobei ich gerade gelesen habe, dass es am 7. November 2020 eine Eurovision-Sonderausgabe mit Thomas Gottschalk geben wird -, und der TV-Konsum der Kinder ist, ich gestehe, im Vergleich zu meinem eigenen sicher exponenziell gewachsen.

TV als Kindheitserinnerung
Hat nicht jeder eine Kindheitserinnerung, die mit TV verbunden ist? – Photo by Sven Scheuermeier on Unsplash

Über die Jahre zu viert hat sich nun ein Familienmoment entwickelt, den wir zelebrieren. Immer am Sonntagabend gibt es Picknick vor dem TV. Wir sitzen dann auf dem Boden, auf einer Decke sind kalte Platten mit Häppchen angerichtet. Das können Gurkenscheiben sein, Orangen mit Hüttenkäse, Joghurt, Käse…. was der Kühlschrank halt hergibt. Und dann schauen wir essend gemeinsam Tom & Jerry oder LadyBug oder Zumbo’s Just Desserts….

Dieser Ausklang des Wochenendes (oder Start in die neue Woche) hat sich etabliert und wird von allen Familienmitgliedern sehr geschätzt. Wobei oft auch über das Programm gestritten wird, aber das gehört wohl einfach dazu.

Ob die Kinder sich heute so fühlen, wie ich mich damals in den 1980ern am Samstagabend fühlte? Wird das IHRE Kindheitserinnerung sein? (Und es heisst ja: „DEIN Alltag ist IHRE Kindheit“)

Welche Kindheitserinnerung erlebt ihr heute aus der Perspektive der Eltern neu?

 

Dieser Blogpost erschien erstmals am 8. Dezember 2014. Ich habe ihn komplett aktualisiert, da Copperfield damals erst sechs Monate alt war und sich der Picknick-Sonntag erst jetzt etabliert hat.

3 thoughts on “Meine Kindheitserinnerung, ihre Kindheitserinnerung

  1. *Lach* Gleich das Fieberthermometer im Füdli?!? Hui, da wollten deine Eltern es wirklich wissen 😉 .
    Es freut mich, dass ihr so ein schönes Sonntagsritual habt. Wir haben früher auch immer Wetten dass…? geschaut. Da meine Mädels noch so klein sind gibt's bei uns noch keine Kindheitserinnerung, welche wir heute neu erleben. Ich bin aber gespannt drauf, wenn es mal soweit ist.

    LG Miriam

  2. Mir gehts wie dir.
    Jeden Samstag bei Oma durften wir Fernsehen.
    Mit Lebkuchen, der wurde extra aus Nürnberg "importiert".
    Da wir ohne aufgewachsen sind, wird dieses Hightlicht immer bleiben.

    Heute gibt es für meine Kids jedes Wochenende ein "Bettenlager" im Wohnzimmer vor der Kiste und wir schauen gemeinsam mit den Kids eine bewußt ausgewählte Sendung oder einen Film.

  3. Liebe Séverine!
    Ich kippe hier gerade vom Stuhl! Das Thermometer im Hinten!!!!!
    Hier schaffen wir eher neue Kindheitserinnerungen: Poppkorn und einen schönen Film.
    Der Link zu meiner Kindheit ist eher das Gefühl geborgen zu sein.
    Liebe Grüße
    Suse

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