Campingferien mit Kindern in Südfrankreich

Wir sind zurück aus dem Urlaub! Letzte Woche waren wir in Cagnes-sur-Mer in der Nähe von Nizza an der Côte d’Azur – auf einem Campingplatz. Eingeladen wurden wir von Homair, dem Anbieter von Ferien-Mobil-Bungalows in Frankreich, Spanien, Italien und Kroatien.
Ich muss ja gestehen, dass ich eigentlich so gar nicht der Camper-Typ bin. Mit meinem ersten Freund bin ich vor drölfzigtausend Jahren mit dem Zelt campen gewesen. Wenn ich es mir aber aussuchen kann, bin ich heute mehr so das Drölfzig-Sterne-Luxusgirl. Aber Campen in einem schnuckeligen Mobilhome? Mit den Kindern? Why not? Ich war neugierig. Und da wir aufgrund meiner Herkunft sowieso eine Affinität zu Frankreich haben, war die Entscheidung schnell gefällt: Let’s do it. Wir entschieden uns für den 4-Sterne-Campingplatz «Green Park», da mein Mann und ich vor Jahren, noch unverheiratet und ohne Kinder, im Urlaub an der Côte d’Azur Saint Paul de Vence entdeckten, das direkt in der Nähe von Cagnes liegt. Da wollten wir unbedingt wieder hin. Doch dazu in einem späteren Blogpost mehr.

Campen im Mobilhome

Es gibt campen und campen. Also so mit Zelt oder Wohnwagen. Oder eben mit einem Bungalow, den man wie eine Ferienwohnung mietet. Nur viel viel viel viel kleiner. Aber auch günstiger. In Frankreich gibt es sehr viele Campingplätze mit diesen sog. Mobilhomes. Man kommt mit dem Auto in den Urlaub und bringt alles mit, ausser Küchenutensilien (die sind vorhanden). Wir schleppten also neben unserer Kleidung auch Bettwäsche, Handtücher und Lebensmittel mit.

Im Camp gibt es dann je nach Grösse und inhaltlicher Positionierung (mehr Kleinkinder? mehr Teenies? Clubferien?) mehr oder weniger Animation, ein beheiztes Schwimmbad, Spielplätze, Sportangebote und und und. Wir haben bewusst einen Campingplatz ausgesucht mit wenig Animation, der eher ruhig gelegen war. Ihr wisst ja: Der Schlaf ist die Mutter und der Vater der Porzellankiste.

Zu meiner Ausgangsfrage: Klappt das mit Kindern?

Hier meine Antwort: Jein. Es kommt meiner Meinung nach aufs Alter an.

Toll: LadyGaga war bei der Ankunft in totaler Euphorie, die sich die ganzen Tage durch auch nicht legte. Unser Wohnmobil war direkt gegenüber vom Spielplatz gelegen. Wann immer sie also ein Kind auf dem Spielplatz erspähte, rannte sie rüber und war total happy und im Spiel mit den anderen Kindern vertieft. Für uns Eltern perfekt, als hätten wir den Stadtspielplatz im eigenen Garten.

Vielleicht nicht so toll: LadyGaga kann kein Französisch. Die Urlaubssaison am Meer hat gerade erst begonnen und ich weiss nicht, ob im Sommer jeweils auch deutsche Familien vor Ort sind. So aber faszinierte mich besonders, dass LadyGaga dennoch auf alle Kinder offen zuging und keine Berührungsängste kannte – trotz Sprachbarriere. Wenn eure Kinder also eher schüchtern sind, könnte dies ein Problem sein. Für LadyGaga war es keines. Einmal hörte ich, wie ein Mädchen sie auf Französisch fragte: «Sprichst Du Englisch? LadyGaga antwortete ebenfalls auf Französisch (!): «Non.» Ich war platt und so stolz! Am nächsten Tag sprach ich sie darauf an. Sie grinste mich breit an und erklärte: «Aber Mami, ich habe auf alle ihre Fragen mit „Non“ geantwortet, ich habe doch kein Wort verstanden!»

Toll: LadyGaga liebte es, dass wir immer draussen auf der Veranda gegessen haben. Überhaupt war die Natur ein ganz toller Aspekt. Nachts hörte man draussen eine Unmenge an Fröschen quaken. Ein regelrechtes Konzert! Das Zelt wäre hier nix für mich gewesen, aber so im Wohnmobil war das kein Problem. Es hatte alles etwas Abenteuerliches an sich, vor allem das Kochen mit einem Minimum an Utensilien und Ingredienzien. Hat aber prima geklappt!

Gar nicht toll: Copperfield war definitiv zu klein fürs Campen. Er hat sich nicht wohl gefühlt im engen Wohnmobil und sehr sehr sehr viel geschrien, was an unseren Nerven gezehrt hat. Ein schwieriges Alter! Er kann noch nicht richtig gehen. Das ging aber nie unbeaufsichtigt – keine Sekunde Erholung für uns Eltern.

Katastrophe: WLAN ist kostenpflichtig.

Toll: Man unternimmt jeden Tag etwas anderes, ist sehr aktiv und mobil, verbringt viel Zeit als Familie. Es wird nie langweilig!

Fazit: Campen mit Kindern unbedingt! Aber ich würde warten, bis die Kinder etwas grösser sind (also ab 5), damit sie das Abenteuer auch als solches schätzen können und nicht genau dadurch irritiert und gestresst sind. Für die Eltern, die nicht zelten wollen, also so wie ich, ist das Wohnmobil eine bequeme Alternative, die trotzdem viel Abwechslung und viele Familienmomente bringt – und erst noch günstiger ist als ein Hotel.

Im nächsten Urlaubs-Blogpost geht es um unsere Ausflüge in die Umgebung.
***Das Wohnmobil wurde uns von Homair kostenlos zur Verfügung gestellt, ohne jegliche Verpflichtung, PR zu betreiben***
 

8 thoughts on “Campingferien mit Kindern in Südfrankreich

  1. Wir wurden im letzten September auch von Homair eingeladen und sind nach 1,5 Tagen wieder abgereist. Das Wohnmobil war schmutzig, alles war kaputt und der Campingplatz extrem ungepflegt…

    Schön, dass Ihr es besser angetroffen habt. Aufgrund unserer Erfahrung würden wir erstmal nicht mehr Campen gehen…

  2. Wir hatten ein ähnliches Urlaubserlebnis in den Niederlanden und ich kann nur bestätigen, dass ich mir das Ganze mit älteren Kindern stressfreier vorstelle und ja, kostenpflichtiges W-lan ist eine Katastrophe ;-). LG, Micha

  3. Ich war so gespannt auf deinen Bericht, konnte ich mir doch Camping mit Kindern überhaupt nicht vorstellen! Aber ich glaube dir, dass es für Copperfield alles andere als spaßig gewesen ist…
    "ich habe auf alle ihre Fragen mit „Non“ geantwortet, ich habe doch kein Wort verstanden" – das ist so süß! Als ich 4 Jahre alt war, waren meine Eltern mit mir auch in Frankreich im Urlaub. Ich war auf einem Spielplatz und spielte ohne Berührungsängste mit französischen Kindern. Meine Mama erzählt, ich sei irgendwann gekommen und meinte, dass ein Junge gesagt habe, ich dürfe nicht mehr mitspielen! Auf die Frage, woher ich das weiß, soll ich gesagt haben: "das weiß ich auch nicht aber ich habs genau verstanden!!"
    Schön, dass ihr wieder da seid! <3

  4. Was kleinere Kinder betrifft kann ich aus unserer Erfahrung heraus einen Tipp abgeben. Kurzer ist ja sehr territorial und mag es überhaupt nicht, an fremden Orten zu schlafen, auch mit 5.5 noch nicht. Wir haben für ihn ein Deryan Travel-Cot (so ein kleines Zeltchen statt eines Babybettchens), das haben wir ihm immer ein paar Wochen vor den Ferien als Spielzelt hingestellt. Im Urlaub selber schlief er dann in seinem vertrauten Zeltchen und war so auch in einem Hotelzimmer oder Ferienwohnung von seinen vertrauten Zeltwänden umgeben.
    Auch Overlanding (also reisen im eigenen Fahrzeug und jeden Tag an einem anderen Ort übernachten) war auf diese Weise nie ein Problem.

  5. So ein Mobihome haben wir mal in Nord-Frankreich gebucht als ich 10 war, das war toll! Da hatte ich ein eigenes Zimmer und es kam zwar das Camping-Feeling auf, aber das nervige nachts zum Klohäuschen gehen fiel weg. 😉
    Ich habe letztens erst gedacht, dass wir unbedingt bald mal wieder zelten gehen sollten. Aber ich glaube da warten wir wirklich noch ein paar Jährchen, dann haben wir alle etwas davon!

  6. Uns ist es ganz ähnlich ergangen. Wir waren zwar nur im Harz, weil wir das alles erstmal in klein ausprobieren wollten, aber die Erkenntnis, dass die Kinder doch eher 5 und älter sein sollten können wir bestätigen. Auch wenn es mit 1 und 4 Jahren ausgesprochen gut geklappt hat, kann man die Campingsache bestimmt mit älteren besser genießen.
    LG Thule

  7. Zu erst möchte ich ein Lob für diesen Interessanten Block los werden!!! Des weiteren stelle ich mir einen Urlaub mit zwei kleinen Kindern in so einem Mobilheim schon etwas Stressig vor, auf der anderen Seite finde ich es toll wenn Kinder die Natur näher gebracht wird! Mein Sohn ist jetzt 11 und ich denke jetzt werde ich auch mal einen Campingtripp planen!
    Tolle Seite mach weiter so! Beste Grüße Erik Schnabel

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