Bloganalyse: Runzelfüßchen

Heute stelle ich Euch den Gewinner des ersten Blog-Quiz vor. Es ist Andrea vom Blog Runzelfüßchen. Andrea habe ich durch Twitter kennengelernt. Sie meinte bald, dass wir uns so ähnlich sind und wir uns unbedingt treffen müssen. Und wisst ihr was? Sie hatte soo Recht – wir sind uns in der Tat ähnlich! So darf ich sie heute nach ein paar Treffen und vielen vielen SMS mit Stolz meine Freundin nennen. Umso mehr freut es mich also, dass ausgerechnet sie die Bloganalyse gewonnen hat.

Nun wollte ich die Analyse eigentlich schon vorher machen, aber sie meinte: «Warte bitte noch, der Relaunch von Runzelfüßchen steht gerade vor der Tür. Wäre doch doof, wenn Du das alte Layout zerpflückst.» Und sie hatte natürlich wieder Recht.

Hier der neue Header:

Beim Vorbereiten zu dieser Blogvorstellung kam mir die Idee, Andrea ein paar Fragen zum Projekt Relaunch zu stellen, denn sicher haben sich viele von euch auch schon überlegt, das Design des Blogs zu professionalisieren. Here we go:

Andrea, wieso hast Du Dich entschieden, das Design zu ändern?
Ich hatte über ein Jahr lang ein vorgefertigtes Bloggertheme, das ich selbst mit Schriften und im Layout individualisiert habe. Für den Anfang fand ich das schön, aber so nach einem Jahr, als ich gemerkt habe, wie sehr mir der Blog und meine Leser_innen ans Herz gewachsen sind, wurde der Wunsch nach etwas Eigenem immer größer. Denn so, wie der Blog sehr persönlich ist, sollte es auch das Design sein.

Was war Dir wichtig?

Ich wollte, dass das Design langlebig ist. Natürlich weiß ich nicht, was die Zukunft bringt, aber gehen wir mal davon aus, dass dieser Blog noch fünf Jahre besteht, dann will ich mein Design nicht wieder ändern. Gleichzeitig sollte auf den ersten Blick erkennbar sein, dass es ein Familienblog ist. Meine Lieblingsfarbe sollte drin vorkommen und es sollte etwas Eigenes sein, das nur für mich und den Blog gemacht wurde. Weil ich da eben von Anfang an beim Entstehungsprozess dabei sein konnte.

Wie bist Du bei der Suche nach dem Grafiker vorgegangen?
Ich habe da echt lange gesucht, habe Freunde nach Empfehlungen gefragt und mich in den sozialen Netzwerken umgehört. Letztlich habe ich aber angefangen, auf Etsy zu schauen. Da gibt es tausende Designer, und ich habe mich mit deren Portfolios beschäftigt. Es gibt da auch unendlich viele vorgefertigte Themes, die natürlich billiger sind. Damit hatte ich kurz geliebäugelt, aber dann dachte ich «nein, ich geh jetzt aufs Ganze und mache das von Grund auf allein».
Da ging dann die Suche nach einer Person los, die das umsetzen kann. Ich glaube, ich habe mir 100 Portfolios angesehen, bevor ich mich dann letztlich für meine Designerin entschieden habe. Aber vielleicht bin ich da einfach auch ein wenig entscheidungsfaul gewesen. Das hätte ich, rückblickend betrachtet, schon auch schneller hinbekommen können.

Mit was für Kosten ist zu rechnen?
Mir war klar, dass ich dafür etwas Geld in die Hand nehmen muss. Aber es ist ja auch eine tolle Arbeit, die ich dafür bekommen habe. Die Designerin und ich haben insgesamt zwei Monate daran gearbeitet. Nicht jeden Tag, aber es ist viel Arbeit. Dafür fand ich die 80 US-Dollar, die ich bezahlt habe (um hier mal einen konkreten Preis zu nennen), sehr angemessen. Aktuell bin ich zum Beispiel auch für Änderungs- und Anpassungswünsche mit der Designerin im Kontakt, sie kümmert sich also ziemlich gut um mich.

So, das war jetzt aber noch keine Blog-Analyse, denn die folgt jetzt:

Optisch: Der neue Blog kommt sehr aufgeräumt daher, die Farben sind frisch und unaufgeregt. Die zwei Farbtöne blau und orange ergänzen sich sehr gut, die Seite wirkt damit nicht überladen. Besonders gelungen finde ich den Schriftzug «Runzelfüßchen» selber, es sieht aus, als hätte das Andrea (oder sogar das Runzelfüßchen selbst, hihi) gezeichnet. Schick! Sehr gut gefällt mir außerdem die breite Schrift der jeweiligen Blogpost-Titel in Großbuchstaben – das ist angenehm fürs Auge und modern. Der Fließtext ist in edlem grau gehalten (das ist typografisch ebenfalls sehr modern). Die Schriftgröße der Artikel ist mir persönlich noch etwas zu klein, aber wie immer gilt: Geschmackssache. Für mich dürfte es a bisserl größer sein. Die Sidebar ist nicht überfüllt, es hat ein chronologisches Archiv (yesss!). Was noch fehlt, ist eine Blogroll *hüstel. Die Topic-Liste finde ich persönlich irrelevant, es ist gut, ist die ganz am Schluss. Eventuell könnte man die auch ganz weglassen?

Inhaltlich: Andreas Statement im Header ist Programm: Sie möchte über die schönen Seiten des Mamaseins bloggen. Doch wer ist eigentlich das Runzelfüßchen? Nun, das ist ihre Tochter (die im echten Leben einen wunderschönen Namen trägt und eine ganz Süße ist!). Ob sie noch runzlige Füßchen hat, konnte ich bei unseren Treffen noch nicht abschließend klären. Im Blog geht es aber nicht nur um happy thoughts, es gibt immer wieder mal ein tolles Gewinnspiel. Andrea kann aber auch richtig Dampf ablassen, zum Beispiel, als sie sich – zu Recht – über einen Mitfahrer in der Tram so aufgeregt hat. Andrea schreibt auch mal pikante SMS an Kunden anstatt an ihren Mann. Überhaupt ist sie eine ganz Leidenschaftliche. Seit neuestem näht sie, aber der Blog ist (zum Glück!) weit davon entfernt, ein DIY zu sein. Vielmehr macht es mir als Näh-Legasthenikerin Spaß zu lesen, wie Andrea Fortschritte macht. Ich denke dann immer: Hey, das könnte ich doch auch mal….?! Denn Andrea ist eine, die Mut macht. Die das Herz am rechten Fleck trägt. Die man gerne zur Freundin haben will.

Besonderes: Auch Andreas Mann bloggt (wirklich) regelmäßig auf «Runzelfüßchen». Vor kurzem hat Andrea zudem eine neue Reihe lanciert: Farbe der Kindheit. Dabei geht es darum, anhand einer Farbe festzuhalten, was für Erinnerungen wir mit einer bestimmten Farbe verbinden. Das kann Rot sein wie der Regen-Parka aus den eigenen Kindertagen oder halt ein Pink, wenn die Tochter gerade im tiefsten Hello-Kitty-Alter ist. Ich werde da bald mitmachen, denn die Idee finde ich prima!

Was mir fehlt: Andrea schützt ihre Privatsphäre und die ihrer Familie. Was mir denn als Leserin fehlt, sind Angaben zum Background. Wie alt ist das Runzelfüßchen, was mag sie gerne, was nicht? Wer ist Andrea? Wie ist sie zum Bloggen gekommen? Alle diese Informationen sucht man vergebens, und ich weiß, dass das Absicht ist, weil Andrea so wenig wie möglich von sich preisgeben möchte. Für die Leser ist das natürlich schade. Es geht ja nicht darum, die BH-Größe auf dem Blog festzuhalten, aber so ein bisschen Rahmen um das Gemälde bzw. ein wenig Sahne auf dem Eis sind manchmal ganz schön. Oder als Alternative auch eine Erklärung auf dem Blog, zum Beispiel in einem Raster «Über mich»: «Ich bin Andrea, gefühlte 25, lebe in XY und arbeite als Z. Ich schütze mein Kind und meine Privatsphäre bestmöglich, deshalb gibt es hier bewusst keine Bilder von uns und auch keine weiteren Informationen. Nur so viel: XYZ». Auf diese Weise sieht es nicht so aus, als würde etwas fehlen, sondern es ist eine bewusste Entscheidung, die sicher jeder Leser gerne respektiert und auch nachvollziehen kann.

Persönliches: Da Andrea so wenig über sich preisgibt, springe ich eben in die Bresche, denn ich kenne sie ja auch persönlich. Tja, das hast Du jetzt davon, Andrea!
Andrea ist ein offener, herzlicher Mensch, der problemlos einen ganzen Raum in seinen Bann ziehen kann. Sie hat Werte, das finde ich gut. Wenn sie lacht, muss man mitlachen. Oder man möchte zumindest mitlachen können. Gefühlt ist bei ihr nämlich immer die Gute-Laune-Ecke. Und wer will da bitte nicht sein?! Ja, sie hat einen natürlichen Charme.
Sie ist eine liebevolle, fürsorgliche Mutter und lässt sich von der Umwelt kein X für ein U vormachen. Sie weiß, wie sie ihr Kind erziehen will (bewundernswert, wenn ich denke, wie unsicher ich bei LadyGaga in dem Alter war…).
Sie kann aber auch ranzig sein, wenn ihr etwas nicht passt. Dann ist wahrlich nicht gut Kirschen mit ihr essen, denn sie trägt das Herz auf der Zunge! Sie ist aber auch nicht nachtragend. Sie hat immer ein offenes Ohr (naja für mich zumindest) und ist solidarisch durch dick und dünn. Ich finde sie toll!

Deshalb mein Fazit: Schaut euch den (neuen) Runzelfüßchen-Blog einmal an, wenn ihr ihn nicht schon kennt. Da schreibt eine sehr vielfältige Bloggerin und tolle Frau über ihren Alltag mit Kind. Immer ehrlich, oft kritisch, auch witzig – aber immer echt!

PS Dem Runzelfüßchen zu Ehren habe ich hier ausnahmsweise im ganzen Blogpost die deutsche Schreibweise verwendet, also das Esszett. In der Schweiz kennen wir diesen Buchstaben ja nicht, aber als Germanistin weiß ich natürlich, wann man ihn anwendet, haha.

4 thoughts on “Bloganalyse: Runzelfüßchen

  1. Ich kann wirklich kaum in Worte fassen, was für ein toller Gewinn das ist! DANKE, DANKE, DANKE! Neben dieser Lobhudelei, in der ich baden durfte, danke ich dir insbesondere auch für die Tipps. Die werde ich mir wirklich zu Herzen nehmen. Eine "Erklärung" zum Thema Privatsphäre, daran habe ich noch nie gedacht. Aber klar, das ist total sinnvoll. Darüber hinaus werde ich einfach auch diesen Link einbinden. Wer mich kennenlernen will, der sollte diesen Text lesen. 🙂
    Danke auch für die ß-Schreibweise. Du hast es eben raus. 🙂

    Ich drück dich feste, mit Tränen der Rührung in den Augen,

    Andrea (und das Runzelfüßchen winkt herzlich)

  2. Ach was für eine schöne Beschreibung meiner Frau Berlin. Andrea ist klasse – und ihr neues Design auch. Das ist toll und das gerade so eine klasse Frau wie Du sie einfach mal beschreibst, dass ist toll.
    Meine Frau Schweiz und Frau Berlin – Ihr seit schon der Kracher!!!

    Drücke Euch
    JesSi Ca

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert