Der Beginn einer grossen Vater-Sohn-Freundschaft

Von Anfang an war Copperfield auf mich fixiert. Das verwundert nicht wirklich, geht uns Mamas das wohl allen gleich. Das war bei LadyGaga nicht anders. Nur ist Copperfield wirklich auf mich FIXIERT. Wenn ich nicht im gleichen Zimmer bin wie er, wird er weinerlich. Wenn andere Leute im gleichen Raum sind, muss er meistens bei mir auf dem Schoss sein. Und wenn nicht dort, dann in der Nähe. Bitte nicht anfassen, den Jungen. Anschauen geht. Anfassen darf nur die Mami. Rabähhhh!!!

Das ist ja schmeichelhaft. Aber es ist auch so anstrengend. Kein «Kann ich ihn Dir schnell geben, ich muss aufs Klo.» Kein «Die Mami geht schnell duschen, ich bin gleich zurück», ohne dass mein Sohn eine Heulattacke kriegt. Mami gehört zu ihm.cNaja, so ganz stimmt das nicht. Er liebt die Kita. Er liebt sie wirklich. Wenn ich ihn morgens bringe, hüpft er regelrecht aus meinen Armen in diejenigen der Betreuerinnen. Es fehlt nur, dass er sagt: «Geh jetzt Mami, tschüssi!» Aber er spricht ja nicht. Ja, er ist happy in der Kita, das merkt man ihm an, und das erleichtert mich sehr und entlastet. Aber sobald ich ihn abhole und er wieder zuhause ist, ist er wieder auf mich fixiert. Bis vor kurzem.

(c) Fotolia
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Wir sind ja beide eher unsportliche Eltern. Mein Mann hat sich nun aber vor ein paar Wochen ein Fahrrad gekauft und einen dazugehörigen Kindersitz für Copperfield. Mit den Fahrrädern fahren die drei auf… Spielplätze in der Umgebung. Spielplätze!!! Mein Mann geht nämlich gerne auf Spielplätze mit den Kids. Nicht so wie ich, die Antispielplatzmutter. Ich. Hasse. Es. No exceptions. Isshaltso. Und seit die drei also zusammen Fahrrad fahren, steht unsere Mami-Sohn-Welt Kopf. Der Junge himmelt seinen Vater an. Wirklich. Wenn der Kleine draussen ist, rennt er zum geparkten Fahrrad und zeigt vehement darauf. Wenn mein Mann in der Nähe ist, schubst er ihn zum Fahrrad. Sind sie im Haus, will er, dass der Papi mit ihm spielt. Er streckt ihm ein Spielzeugauto entgegen, als wollte er sagen: «Da, das habe ich für Dich ausgesucht, damit kannst Du gut spielen, Papi.» Mein Mann ist cool. Und mein Mann ist: «Papi!» Copperfield hat sein erstes Wort gesprochen. Und es ist nicht Mami. Bestimmt fragt ihr euch jetzt, ob ich enttäuscht oder eifersüchtig bin. Nein, bin ich nicht. Ich bin so froh, ist der Junge nicht mehr so auf mich fixiert, das lässt mich atmen. Ich bin froh, hat er sein erstes Wort gesprochen. Ich bin froh, kann mein Mann unseren (beiden!) Kids die Dinge zeigen, die ich nicht mag oder kann. Und seien es die vermaledeiten Spielplätze. Ich bin froh, ergänzen wir uns so gut. Ich spüre da eine grosse Vater-Sohn-Freundschaft aufkeimen, mit Baggern und Fussball und viel Herumtollen, das ist doch klasse! Ich bin mehr so die Prinzessinnen-Fraktion, wenn ihr wisst, was ich meine.

Erste Male

Heute Abend ist mein Mann ausser Haus, ich habe die Kinder alleine ins Bett gebracht. Nach dem Abendbrot ging Copperfield ins Bad und wollte Zähne putzen (yep, Neid erwünscht). Mit der Zahnbürste im Mund setzte er sich aufs Töpfchen, wo er immer wieder gerne mal mit oder ohne Windel sitzt, um ein Buch anzuschauen. Bis heute ist dabei nix passiert. Heute aber habe ich ihm rasch die Windel ausgezogen, er hat sich hingesetzt – und zum ersten Mal ins Töpfchen gepinkelt. Juhui! Ich hab da was im Auge. Sein erstes Wort ist vielleicht Papi – aber bei mir hat er zum ersten Mal ins Töpfchen gemacht. Tschakka!!

 

Kennt ihr auch diese süssen, aufkeimenden Vater-Sohn-Freundschaften? Wie spielt sich das bei euch ab? Oder ist das nur ein Klischee? Ich bin gespannt auf eure Stories!

2 thoughts on “Der Beginn einer grossen Vater-Sohn-Freundschaft

  1. Danke. Ich bin gerade exorbitant erleichtert, dass es noch jemanden gibt, der es vermeidet auf Spielplätze zu gehen. Das ist bei uns auch der Papi-Job. 🙂

  2. hehe..geht mir auch so…nur mit dem problem, dass der Papa noch weniger Lust hat…tja…aber ich finde, während der Kindergartenzeit hat das auch zu reichen..und nachmittags gi bt es mit mir Natur und andere Dinge..

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