Wie die Werbung uns gefügig macht. No Sponsoring here

Am Wochenende war ich weg, an einem Bloggertreffen in Wuppertal, dazu ein andermal mehr. Nun begab es sich also, dass mein Mann samstags mit den Kindern alleine einkaufen war. In Deutschland, «änet dr Gränze».
Wieder alle gemeinsam zuhause, teilte man mir sonntagnachmittags mit, dass die am Vortag gekauften Cornflakes mit Eiskönigin auf der Verpackung einfach «BÄHHH!!!» seien. Ich schüttelte den Kopf ob des sinnlosen, werbegetriebenen Kaufes, sagte aber nichts.

Folgende Szene ereignete sich nun gestern Abend beim gemeinsamen Abendbrot. Es ging dabei um diese schicke Bärchenwurst:

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Die Packung war bereits vom Vorabend (ohne mich) offen, ich bot Copperfield ein Bärchen an, das er sofort in sich reinstopfte. Natürlich bot ich auch LadyGaga eine Scheibe an. Sie schüttelte nur den Kopf und meinte: «Ich mag die nicht, die ist nicht lecker.»

Und da nahm das Unglück seinen Lauf. «Siehst Du, LadyGaga, das ist so ein Quatsch! Wie oft muss ich Dir das noch sagen: Nur weil eine Cornflakes-Packung hübsch aussieht, muss der Inhalt noch lange nicht lecker sein. Warum musstest Du jetzt unbedingt diese Bärchenwurst haben?! Ist doch klar, dass die nicht gut schmecken kann. Du solltest langsam wissen, dass da Leute sind, die Dir das verkaufen wollen, nach dem Motto: Die Kinder lieben Bärchen, machen wir es bunt und froh, dann stehen die vor dem Regal und weinen, wenn Mama und Papa das nicht kaufen wollen. Das sieht gut aus, schmeckt aber nicht. Das schmeckt nie, ist doch total künstlich! Ich habe Dir doch schon so oft gesagt, dass man nicht alles glauben darf, was in der Werbung gesagt und gezeigt wird. Genau wie mit diesem bellenden Plüschhund mit der Leine. Den wolltest Du unbedingt haben, als Du die Werbung gesehen hast, und nun spielst Du nie damit, weil er „für Babys“ ist. Ich möchte wirklich, dass Du Dir in solchen Fällen jeweils überlegst, ob Du nur auf die Werbung reagierst oder ob Du das wirklich gut findest. Wir bezahlen doch nicht für die Verpackung!»

Ich holte tief Luft.

LadyGaga blickte mich von der Seite an und meinte trocken: «Ich war das nicht, ich habe die Wurst nicht ausgesucht. Papi wollte die haben.»

Verständnisloser Blick meinerseits zu meinem Mann. Der zuckte verlegen mit den Schultern und sagte nur: «Für Copperfield.»

Wir blickten alle zu Copperfield, der soeben begonnen hatte, die zweite Scheibe Bärchenwurst einer Boa Constrictor gleich zu verschlingen.

Bärchenwurst gefällig?

6 thoughts on “Wie die Werbung uns gefügig macht. No Sponsoring here

  1. Also meine Tochter liebt die cornflakes mit der Einskönigin drauf.. ^^ Bärchenwurst gibts hier auch ab und zu.

    Aber schon schlimm, was die Papas immer so machen, oder? *G*

  2. Also die Cornflakes mit der eiskönigin drauf, kene ich jetzt nicht. Aber die Bärchenwurst lieben wir alle. Allerdings kaufe ich die nur im sonderangebot und frisch von der wursttheke (ja auch die beiten diese Bärchenwurst ab und zu an)

  3. Hihihihi, darüber habe ich auch schon mal geschrieben. Marketingfalle: und wir Eltern tappen rein. Von wegen, die Kinder sind immer schuld. Toll!

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