Warum meine Familie ohne den Papi nicht klar käme

Die liebe Wiebke von Verflixter Alltag hat zur Blogparade zum Thema «Warum Väter so wichtig sind» (Paparade) eingeladen. Da ich ja ein Fan von Blogparaden bin, war für mich bei diesem spannenden Thema sofort klar, dass ich da meinen Senf dazugeben will. Was also ist an meinem Mann so speziell, was macht ihn wichtig für uns? Ist er nur «schönes Beiwerk», wie Wiebke fragt. Was sind seine Perspektiven, die er einbringt in die Erziehung? Was er in mein Leben einbringt, habe ich ja schon einmal in meiner Liebeserklärung an den besten Papi der Welt festgehalten. Heute wird es aber noch konkreter. Was kann er, was ich nicht kann? Ein Update.

We are family – zusammen sind wir das beste Team der Welt! © Sylwia Nowik – Fotolia.com

Lord of the flies

Welcher Papa hat wohl nicht diesen Titel inne? Egal ob Spinne, Wespe, Biene, Kakerlake, Fliege – you name it, mein Mann beseitigt alles, ohne mit der Wimper zu zucken. Naja, so ab 5 cm Durchmesser findet er es glaub auch nicht mehr so easypeasy.

Als LadyGaga noch ein kleines Baby war und ich sie nachts im Schlaf beobachten wollte (jaja….), erstarrte ich plötzlich: An der Wand direkt neben ihrem Gitterbett ein riesengrosser Klecks – MONSTERSPINNE!! Mucksmäuschenstill ging ich aus dem Zimmer, um das Baby nicht zu wecken, um mir dann im Flur die Seele aus dem Leib zu schreien. Mein Mann packte das Getier stoisch transportierte die Spinne in einem Glas und eliminierte sie setzte sie im Gras aus.

Mittlerweile komme ich aber nicht mehr darum herum, mich selber um das Tier-Problem zu kümmern. Letzte Woche stand LadyGaga stocksteif und wie am Spiess schreiend im Garten – eine dicke Spinne hangelte sich an ihrem Arm herunter. Ich konnte ja schlecht warten, bis der Papa nachhause kam. Also musste ich die Spinne selbst entfernen. ICH!!!! Wuäh. Aber ich hab‘s geschafft. Aber ich bin so was von froh, ist sonst der Mann im Haus zuständig. Allein das ist schon ein Grund dafür, einen Mann im Haus zu haben.

Die Klassiker

Mein Mann sammelt den Müll zusammen, bündelt das Altpapier (oder auch nicht, man erinnere sich an meinen Brigitte-Artikel…), schleppt Kisten, bohrt Löcher in die Wände. Er macht bei uns auch ganz klassisch das E-Banking. Ausserdem wäscht er sehr oft, auch mal ohne mich. Und bügeln habe ich an ihn delegiert, weil ich es hasse.

Die Kinder

Wie er mir bei LadyGaga als Baby geholfen hat, habe ich bereits festgehalten. Bei Copperfield hat sich die Lage etwas verändert. Bei Kind Nr. 2 ist er nachts nie aufgestanden, um ihn zu füttern. Er hat das Baby «schlichtweg nicht gehört» (so sagt er). Hat sich sein Gehör nach viereinhalb Jahren echt so verändert?! Tjanun. Er hat sich dafür gerade in der Anfangszeit oft die Grosse geschnappt, damit ich in Ruhe mit dem Kleinen sein oder auch nur tagsüber mal schlafen konnte, das hat auch sehr geholfen. Generell tauschen wir uns mittlerweile abends beim Zubettgeh-Ritual immer ab, wer welches Kind ins Bett bringt. Das ist eine logistische Meisterleistung, manchmal mit Hin-und-her-Rennen zwischen den Kinderzimmern. Oft gibt es einen fliegenden Wechsel der Zuständigkeiten. Zum Glück sind wir zu zweit!

Garten- und Grillmaster

Ich habe keinen grünen Daumen bzw. ich kann nicht im Garten arbeiten – ich habe einfach zu viel Angst vor Ungeziefer. Aber ich freue mich über jede Blume, die in unserem Garten blüht. Die Erdbeeren, die Himbeeren, Tomaten, Karotten, Zwiebeln! Alles Dinge, die mein Mann zusammen mit LadyGaga gepflanzt hat. Das macht ihr und auch ihm sooo viel Spass.

Er ist ausserdem der Grill-Chef. Leider hat es viel zu oft geregnet diesen Sommer. Aber wenn mein Göttergatte dann mal grilliert… jammi! Da komme ich ins Schwärmen. Und auch Kuchen backt er den besten der Welt. Kind und Mann sind dann völlig vertieft zusammen in der Sisyphus-Küche mit der Hand in der Kuchenschüssel anzutreffen.

Sport ist Mord

Ich hab‘s ja nicht so mit Sport. Und auch wenn ich Schweizerin bin, kann ich nicht Ski fahren. Jaaa, so was gibt’s! Also wird mein Mann diesen Winter mit unserer Tochter zum ersten Mal auf die Skipiste gehen. Und auch beim Muki/Vaki-Turnen (MutterKind/VaterKind-Turnen) war es mein Mann, der mit unserer Tochter in der Sporthalle zusammen mit 20 kreischenden Kiddies herumgehüpft ist. Yessss.

Dass ich es ausserdem nicht so mit Spielplätzen habe, wisst ihr mittlerweile. Das habe ich ebenfalls erfolgreich an meinen Mann delegiert.

Fazit hier: Offensichtlich habe ich einfach ein Problem, mit einer Horde Kinder am gleichen Ort zu sein. Meinem Mann ist das Wurst. Dafür hat er von der Tochter das Prädikat: «Mein Papi ist der stärkste Mann der Welt! Der kann echt alles!» Wer will ihm das wegnehmen?

Die «unnützen Dinge»

PC Games, Wii-Konsole oder die neueste Schlümpfe-DVD? Von mir als unnütz deklariert und streng verpönt, darf LadyGaga mit meinem Mann auch mal einen Film schauen oder auf der Wii-Konsole spielen. Bei ihm darf sie das voll auskosten. Dann kuschelt sie sich an ihn und ich schleiche an den PC, um zu bloggen oder gehe in die vermaledeite Sisyphus-Küche.

Ganz spezielle Momente

Gestern gab es wieder so einen Hach-Moment, bei dem man sich wünscht, dass er sich für immer in die Netzhaut einbrennt. LadyGaga wollte ihr Zimmer ausräumen – don’t ask. Als der Tisch aus dem Zimmer war, stellte sie den CD-Player ein und quietschte vergnügt: «Papi, tanz mit mir, so wie Du bei der Hochzeit mit Mami getanzt hast!» Er nahm sie also auf den Arm und wirbelte mir ihr Walzer-ähnlich durchs Zimmer. Sie war so glücklich. Und er auch. Und ich erst.

Die Sache mit dem Geld

Als ich mit Copperfield schwanger wurde, wuchs mit dem Baby in mir das Bedürfnis, dieses Mal zuhause bei meinen Kindern zu bleiben und nicht direkt nach 15 Wochen wieder zu arbeiten. Mein Mann hatte dafür vollstes Verständnis und hat mich von Anfang an mitgetragen, obwohl klar war, dass wir dadurch den Gürtel in Zukunft sehr viel enger schnallen müssen. Nun ist es zwar anders gekommen als gedacht und ich arbeite weiterhin, jedoch selbständig und ohne klares Einkommen. Aber: von zuhause aus. Ich habe meinen Sohn stets im Blick, spiele mit ihm, wenn er wach ist und erfreue mich daran, dass ich so viel Zeit mit ihm verbringen darf und ihn noch nicht fremdbetreuen lassen muss. Dies ist ein unglaublicher Luxus, für den ich sehr dankbar bin. Das geht nur, weil mein Mann 100% arbeitet. Und auch, weil er an mich glaubt.

Die Details

Nur mit meinem Mann kann ich mich ohne mit der Wimper zu zucken über den Inhalt von Copperfields Windel austauschen. Wir lachen zusammen Tränen, wenn wir uns erzählen, was LadyGaga wieder angestellt hat. Wir diskutieren über Sorgen und Anekdoten, wir teilen alles. Ich bin froh, ihn an meiner Seite zu haben! Aber nerven kann er trotzdem.

Get to the point

Dies also meine Auflistung, was mein Mann in die Erziehung, in die Familie einbringt, was mir nicht so liegt. Ich bin eher gut darin, Regeln aufzustellen und mit Sanktionen zu drohen, aber mein Mann ist viel besser darin, einfach etwas zu MACHEN.

Aktualisiert am 6.2.2020

5 thoughts on “Warum meine Familie ohne den Papi nicht klar käme

  1. Oh wie toll! Ich habe gelacht und auch ein Tränchen vor Rührung ist geflossen, als Du vom Walzertanzen erzählt hast. Da hast Du wirklich schöne Momente eingefangen. Ihr scheint Euch ja wirklich super zu ergänzen.
    Schön, dass Du mitgemacht hast!!!
    Ganz lieben Gruß, Wiebke

  2. Wundervoller Beitrag!
    Oh ja, dass mit den netten Tieren und Haushalt kommt mir recht bekannt vor, dass ist bei uns auch so. Auch das er sich als Kinderunterhalter besser her hält als ich und das Sportliche unternehmt, ist bei uns nicht anders.
    Aber hey, dafür lieben wir sie ja schließlich, weil sie so schön unsere ungeliebten Dingen über nehmen. 😉
    LG nicky

  3. So schöön und an manchen Stellen mit Tränchen in den Augen weitergelesen. Da hast Du einen der tollsten Papas, die man sich wünschen kann<3
    Ja, zusammen seit ihr eins der besten Teams der Welt! Hachz…
    Ganz liebe Grüße
    Sam

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