Hugh Jackman aus der ersten Reihe

Anfang Mai war ich im Zürcher Hallenstadion zu Gast bei «Hugh Jackman: The Man. The Music. The Show». Richtig. Der singende und tanzende Wolverine.

Letztes Jahr hatte ich zusammen mit einer Freundin das Film-Musical «The Greatest Showman» mit Hugh Jackman in der Hauptrolle gesehen. Seither läuft der Soundtrack bei mir in Dauerschleife, und als bekannt wurde, dass Hugh Jackman auf Welttournee geht, war ich sofort Feuer und Flamme, nein ich brannte quasi lichterloh, so dass ich mir unter grossem Fluchen und Ach und Weh Tickets in der Front Row für ein mittleres Vermögen besorgte.

Was ich an ihm mag

Ich mag Hugh Jackman. Ich habe nicht alle Filme von ihm gesehen, aber ich finde ihn schon toll, seufz. Auch als Mensch, zumindest so wie man ihn aus schmachtender Distanz erlebt, ist er ein Mann, den man gerne in seinem Leben wissen möchte, als guten Freund und Zuhörer *hust*. So wirkt er. Und er kann singen!

Was mich aber wirklich berührte, war die Idee hinter der Show: Hugh Jackman, der vermeintlich alles in seinem Leben erreicht hat, der Wolverine, ein muskelbepackter Held, wollte eigentlich immer nur eines: nämlich Musicals machen. Und jetzt, wo er berühmt ist, quasi auf dem Gipfel seines Erfolgs, kann er sich seinen eigenen Traum erfüllen und einfach das machen, was er will: singen und tanzen. Ich finde, das hat schon was von Märchen oder zumindest inspirierendem Vorbild.

Die Show

Meine Freundin und ich sitzen ganz vorne. Und als Hugh die Bühne betritt, bin ich erstaunt, wie nahe er tatsächlich ist. Ich kann ihn fast anfassen! Vom ersten Moment an haut es mich vom Hocker und ich hänge gebannt an seinen Lippen.


Er singt nicht nur, er entertaint, erzählt aus seinem Leben. Tags zuvor hatte er seinen guten Freund Roger Federer zuhause besucht, snief. Songs aus verschiedenen Musicals gehören zum Repertoire des Abends. Er performed zusammen mit Aborigines, da er ja aus Australien stammt. Versöhnung der Völker liegt als Stimmung in der Luft. Er wollte immer Steptanz machen – also steppt er auf der Bühne ein gigantisches Spektakel u.a. zu «Thunder» (!) von ACDC. Meine Ohren und Augen sind total fasziniert.

Als dann Keala Settle, die in «The Greatest Showman» die bärtige Dame spielt, für einen Gastaufritt barfuss die Bühne betritt und den Hit «This is me» singt, ist es um mich geschehen. Ich singe die Hymne lauthals mit, sauge den Moment des puren Glücksempfindens auf. Ich bin be-rührt.


Der ultimative Fan

Neben mir sitzt übrigens eine deutsche Dame, mit der ich schon vor dem Start der Show ins Gespräch gekommen bin. Ihr Handy-Bildschirmschoner ist ein Selfie mit Hugh Jackman (!!). Es scheint also ernst zu sein. In der Pause erzählt sie mir, wo sie ihn schon überall getroffen hat und wie sie ihm wo möglich nachreist. Ich erfahre sehr viel und bin total fasziniert von dieser mir fremden Fan-Welt. Ich kann mir nicht vorstellen, mein Leben nach einem Star auszurichten und werte das auch nicht. Aber als Hugh meiner Sitznachbarin während der Show ganz Charmeur plötzlich zuzwinkert, spüre ich regelrecht, wie sie neben mir zu Wachs wird. Sie glüht von innen und ich habe Angst, dass sie ohnmächtig wird. Gleichzeitig freue ich mich unbändig für sie, weil ich weiss, wie viel ihr dieser Moment bedeutet und für immer bedeuten wird. Geteilte Freude sozusagen. Es sind starke Emotionen, wie man sie im Alltag selten erlebt.

Und nein, mir hat er nicht zugezwinkert. Aber für einen Abend hat er mir eine Welt voller schöner akustischer und visueller Impressionen geschenkt. Alles ist möglich im Leben. Danke, Hugh! Oh, und Roger und Mirka Federer sassen zusammen mit Hughs Frau Deborah auch im Publikum. Habe ich doch glatt vergessen, sie zu grüssen.

2 thoughts on “Hugh Jackman aus der ersten Reihe

  1. Die Show! Der Film! Der Sound! Der Mann! Ich bin grün vor Neid ? ! Und auch noch in der 1. (!!!!!) Reihe. Einige shows hat er mit Robbie Williams gesungen (Schnappatmung!) So gerne wäre ich mit meiner Tochter hingegangen, aber München hat er leider ausgelassen. Bleibt mir nur der sountrack…..from now on……

    LG Grüsse aus dem Münchner outback

    Michi

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